Immanuel Kant | |
Immanuel
Kant wurde am 22.April 1724 in Königsberg geboren. Er war das vierte von
elf Kindern. Sein Vater war der Riemermeister Johann Georg Kant. Kant war
vier Jahre alt, als seine Mutter verstarb. Im Jahre 1730, also im Alter
von sechs Jahren, besuchte er die „Vorstädter Hospitalschule“. Dort
genoss eine streng christlich geprägte Erziehung, in der er auch lesen,
schreiben und rechnen lernte. Von 1732 bis 1740 besuchte er das
pietistisch geführte Kollegium „Fridericianum“ in Königsberg. Er
interessierte sich sehr für antike Literatur, entwickelte gleichzeitig
aber auch eine Abneigung gegen den Pietismus, was durch den religiösen
Zwang der Schule hervor gerufen wurde. In dieser Zeit eignete er sich Fähigkeiten
in Latein, Französisch, Hebräisch, Polnisch, Religion, Mathematik,
Kalligraphie, Theologie, Musik, Geographie und auch in der Philosophie an.
Mit sechzehn Jahren wurde er in die Liste der akademischen Bürger seiner
Vaterstadt aufgenommen. Bis 1746 studierte er an der Universität in Königsberg,
der „Albertina“. Schwerpunkte setzte er hier auf die Mathematik, die
Naturwissenschaften, die Theologie, die Philosophie und auf die klassische
lateinische Literatur. Neben seinem Studium befasste er sich auch noch mit
Wolff und Newton. Seine erste Schrift veröffentlichte er im Jahre 1746.
In diesem Jahr wurde sein Werk „Gedanken von der Schätzung der
lebendigen Kräfte“ veröffentlicht. In
den nächsten neun Jahren unterrichtete Kant Kinder dreier Familien in
Ostpreußen bzw. aus der Umgebung Königsbergs. Er verdiente sich als
Hauslehrer seinen Lebensunterhalt. Da es an Schulen und Verkehrsmitteln
mangelte und daher der Schulbesuch für die Kinder schwierig war,
beanspruchten viele Gutsherren seine Dienste als Hauslehrer. Im Jahre 1755
legte Kant sein Doktorexamen ab, kurze Zeit später habilitierte er und
begann nun, als Privatdozent und Bibliothekar sein Geld zu verdienen. Dies
war der Beginn der vorkritischen Periode der kantischen Philosophie in Königsberg,
wo er auch zur philosophischen Vollendung seiner Gedanken zur Aufklärung
gelangt. In Königsberg hielt er auch Vorlesungen in Logik, Metaphysik,
Moralphilosophie, Physik, Theologie, Geographie, Pädagogik und
Anthropologie. Im Jahre 1763 erhält er für sein Werk „Untersuchung über die Deutlichkeit der natürlichen Theologie und der Moral“ den zweiten Preis der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1765 hat Kant nun ein festes Einkommen durch seine Tätigkeit als Schlossbibliothekar in Königsberg. Nach einem Jahr wurde er nach Jena berufen, jedoch lehnte er diese Berufung ab, da er eine Professur für Metaphysik und Logik an der Universität Königsberg inne hatte.
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Königsberg, Wohnort Immanuel Kants
Werke
Kants: Einer
der bedeutendsten Philosophen unserer Zeit ist Immanuel Kant. Bis heute hat
er entscheidende Durchbrüche in den Naturwissenschaften, insbesondere in
den Wissenschaftstheorien und der Philosophie geleistet. Bereits mit 22
Jahren veröffentlichte er seine erste Schrift „Gedanken von der wahren
Schätzung der lebendigen Kräfte“, welche mit einem Seneca-Zitat
beginnt, das aussagt, dass der Mensch sich nicht von der Menge leiten
lassen, sondern sich seine eigenen Gedanken zu den Dingen machen soll. Mit
diesem Werk wagte Kant „das Ansehen derer Newtons und Leibnize vor
nichts zu achten, wenn es sich der Entdeckung der Wahrheit entgegensetzen
sollte.“ Doch dieser Angriff auf den Rationalismus
Leibniz` wird ihn
wahrscheinlich noch Jahrzehnte beschäftigen. Kants besonderes Interesse
gilt also der Physik. Er entwickelt sich zu einem außerordentlichen
Kritiker. In „Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels“
(1755) stellt er eine Theorie zur Entstehung des Planetensystems, welche
auf „Newtonischen Grundsätzen“ beruht, dar. Nach einigen kleinen
Schriften erschien die Abhandlung „Der einzige mögliche Beweisgrund zu
einer Demonstration des Daseins Gottes“, in der alle bisherigen Beweise
für die Existenz Gottes widerlegt werden und seine eigene Version
darstellt wird. Vor sechs Jahren, also im Jahre 1764, erschienen weitere
Schriften, wie z.B. „Untersuchung über die Deutlichkeit der Grundsätze
der natürlichen Theologie und der Moral“ oder die „Beobachtungen über
das Gefühl des Schönen und Erhabenen“. In den nächsten Jahren beschäftigte
er sich zunehmend mit den Ideen der traditionellen Metaphysik, die durch
den aufkommenden Empirismus
in die Krise geraten sind. So erschien vor wenigen Jahren die „Träume
eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik“ (1766). Sein
letztes Werk „De mundi sensibilis atque intelligibilis forma et
principiies“ beschäftigt sich mit dem Status von Raum und Zeit, welche
er als reine Anschauung auffasst. Hiermit sind zwei wesentliche Punkte
seiner Philosophie antizipiert, die ihn vermutlich dazu geführt haben,
sich weiterhin mit der kritischen Philosophie zu beschäftigen. So
untersucht er zur Zeit die Quellen und Möglichkeiten rationaler
Erkenntnis, welche künftig veröffentlicht werden soll. 1 Bujare
Qukovci
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Anmerkungen der Herausgeber des Nachdrucks:
1 vgl. www.geocities.com/Athens/Deiphi/2094/kwerkel.htm
Hellmuth Nürnberger, Geschichte der deutschen Literatur, 24. Aufl. (3. Nachdruck) München 1998, S. 111