Sprachgesellschaften im 21. Jahrhundert

Soll die neue Sprache engleutsch sein? Nein, danke!

Heute, fast 250 Jahre nach ihrer Blütezeit, gibt es nur noch sehr wenige Sprachgesellschaften. Zu den bekanntesten zählen unter anderen die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften (ALG), die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfDS) und der Pegnesische Blumenorden, der inzwischen die älteste Sprachgesellschaft weltweit ist. Sie alle haben das Ziel, die deutsche Sprache und die Dichtkunst zu erforschen und pflegen und von fremdsprachlichen Einflüssen, vor allem Anglizismen, freizuhalten und zu reinigen.

Die ALG wurde im Jahr 1986 von 26 literarischen Gesellschaften gegründet und traf auf eine große Resonanz. Sie gilt als Förderer der Literatur und war Anlass für verschiedene Neugründungen von Gesellschaften. Inzwischen weist die ALG eine Mitgliederzahl von 65.000 auf. Viele Jahre förderte sie vor allen Dingen außerordentliche Projekte literarischer Gesellschaften, doch inzwischen hat sie auch viele weitere Aufgaben, wie z.B. die Existenz der verschiedenen Vereine in der Öffentlichkeit darzustellen1.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache. Seit ihrer Gründung im Jahre 1947 sieht sie es als ihre Aufgabe an, in der Öffentlichkeit das Bewusstsein für die deutsche Sprache zu vertiefen und ihre Funktion im globalen Rahmen sichtbar zu machen. Die GfdS hat sich zum Ziel gesetzt, die Sprachentwicklung kritisch zu beobachten und auf der Grundlage wissenschaftlicher Forschung Empfehlungen für den allgemeinen Sprachgebrauch zu geben2.

Die deutsche Gegenwartssprache ist den vielfältigen Einflüssen der internationalen Kommunikation ausgesetzt. Das hat zur Folge, dass viele Wörter aus dem Englischen einfach übernommen werden. Viele Fachleute sind der Meinung, dass diese Wörter einfach präziser und kürzer sind als die deutschen Entsprechungen. Diese Anglizismen sind das größte Ärgernis für die heutigen Sprachgesellschaften. Die Gesellschaften sind der Meinung, dass die deutsche Sprache von den „eingedeutschten" Wörtern befreit werden müsse. Es gebe eine große Zahl unnötiger englischer Ausdrücke, die durch deutsche Wörter ersetzt werden sollten. Beispiele für die Aktivitäten der Sprachgesellschaften zur

 

Eindämmung unnötiger fremder Wörter sind die Vorschläge „Comedian" durch „Spaßmacher", „Luchpaket" durch Pausenbrot" oder „Sideboard" durch "Anrichte" zu ersetzen. Die Ursachen für diese Anglizismen sehen die Sprachwissenschaftler in der geringen Treue der Menschen zur eigenen Sprache. Und das sollte sich ihrer Meinung nach unbedingt ändern. Die Deutschen sollten die Schönheit ihrer Muttersprache anerkennen und auch versuchen, sie zu schützen. Ziel aller dieser Organisationen ist also, die deutsche Sprache weiterzuentwickeln und nicht einfach Fremdwörter aus anderen Sprachen zu übernehmen3.

 

 

 

Bettina Brieden

 

 

 

 

Anmerkungen:

1 www.alg.de

2 www.gfds.de

3 ebda.