Johann Bernhard Basedow

Johann Bernhard Basedow wurde 11.09.1723 in Hamburg geboren. Schon sehr früh verließ er die Schule, da er sich nicht an die strenge Disziplin gewöhnen konnte. Kurz nach dem Abbruch der Schullaufbahn riss er von zu Hause aus, um sein eigenes Leben zu führen. Der jugendliche Basedow kam schließlich als Gehilfe zu einem Arzt in Flensburg, der seine brillanten Fähigkeiten erkannte und ihm deshalb riet, die Schule wieder zu besuchen.

Im Jahr 1744 ging Basedow nach Leipzig, um dort Theologie zu studieren. Als er sein Studium schließlich vollendet hatte, nahm er 1749 eine Stelle als Hauslehrer bei der Adelsfamilie von Qualen an. Hier lernte er auch seine spätere Frau kennen. Seine Tätigkeit als Hauslehrer bereitete ihm viel Spaß. Schon bald merkte er, dass sein Schüler viel schneller lernte, wenn der Lernstoff nicht nur vorgetragen, sondern auch spielerisch vermittelt wurde. Aufgrund seiner Lehrerfolge gewann er großes Ansehen. Im Jahr 1752 promovierte er in Kiel zum Magister und erhielt ein Jahr später eine Stelle als Professor für Philosophie an der dänischen Ritteruniversität Sorø.

Doch durch seine rationalen Anschauungen und seine unorthodoxen Methoden stieß er bei vielen Lehrern auf Widerstand. Das führte schließlich dazu, dass er entlassen wurde, und so kehrte er 1761 wieder in seine Heimatstadt zurück, um dort an einem Gymnasium zu unterrichten. Aber auch hier wurde seine Arbeit nicht anerkannt und man strich ihm fast alle Stunden.  

In dieser Zeit widmete er sich mit Begeisterung der Lektüre des „Emile“ von Jean-Jacques Rousseau. Basedow war von dessen Gedanken völlig fasziniert und schrieb daraufhin sein erstes Werk „Vorstellung an Menschenfreunde“, das er vor zwei Jahren veröffentlichte. Hier beschreibt er ausführlich seine Verbesserungsvorschläge für das Ausbildungswesen. Sein Ziel ist es, das gesamte Bildungswesen umzugestalten. Vor einigen Monaten ist auch der erste Teil seines „Elementarwerks“ erschienen. Er ist in drei verschiedenen Sprachen herausgebracht worden, nämlich in deutsch, französisch und lateinisch. 

 

 

Illustration aus Basedows "Elementarwerk": Der Lehrer und seine Schüler

 

 

Dieses Werk beschäftigt sich mit  unterschiedlichen Lehr- und Lernmethoden, und es ist bereits jetzt abzusehen, dass es ein großer Erfolg werden wird1.

Bettina Brieden

Anmerkungen der Herausgeber des Nachdrucks:

1 vgl. www.erzwiss.uni-hamburg.de/comenius/Material/06/Basedow ,

www.mdr.de/geschichte/archiv/schuhkarton/basedow.cfm?parameter=6008&from=lexikon 

Johann Bernhard Basedow.- In: Microsoft Encarta Plus 2001